Die Lebenskünstlerin – Fortsetzung

Eine Künstlerin mit Jungfrau-Aszendent. Kann das gutgehen? Gerade zweifle ich wieder an der Alltagstauglichkeit dieser Kombination. Der Grund: Habe (Jungfrau sei dank) effizient gearbeitet, doch im Schaffens-Flow gleich zwei Geburtstage vergessen. Da hat mein Golden Book, in das ich alles, ALLES Wichtige eintrage, versagt (siehe letzter Blogeintrag). Es ist eben doch nur so zuverlässig wie mein Kopf.

Vernichtender Kommentar meiner Tochter: „Du bist aber eine schlechte Freundin, Mama.“

Das saß. Ich frage mich: Hat Sie Recht? Womöglich. Jedenfalls dann, wenn zeitnahes Gratulieren ein Kriterium für gute Freundschaft ist. Was soll ich sagen? Es gibt keine Entschuldigung. Außer: Mein Kopf hat definitiv Grenzen.

Körperliche Grenzen spüre ich leichter: Ein kleiner Dauerlauf genügt, damit ich aus der Puste komme und meine Beine, mein Herz, meine Lunge spüre. Aber meinem Kopf, meinem Denkorgan traue ich stets Höchstleistungen zu. Wie unrealistisch das ist, musste ich nun mal wieder feststellen.

Eine schlechte Freundin – das bin ich wahrscheinlich für all jene, für die Erinnerungsvermögen als Zeichen meiner Zuneigung wichtig ist. An meiner Treue zweifelt  zum Glück niemand – ich gehöre zu den Menschen, die niemanden, den sie ins Herz geschlossen haben, so leicht wieder loslassen. Und die Anliegen und Sorgen meiner Lieben beschäftigen mich oft noch, wenn sie selbst sie längst vergessen haben.

Vielleicht ein Fehler. Kann man zu viele Freundschaften pflegen, wie eine Freundin neulich vermutete? Pflegen ist das Stichwort – denn Pflegen kostet Zeit.

Womöglich sind meine Freundinnen ja viel pflegeleichter als ich denke. Meine Regeln, was eine gute Freundschaft ausmacht, stammen noch aus der Zeit meiner Oma und Uroma, die das mit den Terminen, mit dem Umsorgen und Pflegen sehr genau nahmen – aber eben nicht selbst voll berufstätig und schreiberisch interessiert waren.

Meine Freundinnen bleiben mir hoffentlich treu, auch wenn in Stoßzeiten wie vor Weihnachten die Prioritäten in mir durcheinander – oder vielleicht: in eine gesunde Ordnung ? – geraten. Das wirklich Wichtige ist ja meine Zuneigung und die bleibt ihnen – völlig losgelöst von Terminen und Geburtstagen.

0 Kommentare zu „Die Lebenskünstlerin – Fortsetzung“

  1. Meine Liebste, für mich bist du die allerbeste Freundin, die ich mir vorstellen kann und das ist eine Frage der Qualität und nicht der Quantität.
    Im Herzen mit dir verbunden ❤️
    M

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