Ich vertrage den Alltag, die Welt und mich selbst am besten mit einem Augenzwinkern. Darum mache ich mir in diesem Blog Gedanken über nervige Zeitgenossen, den nervigen Alltag und die nervigeren Seiten meiner Person, auf deutsch könnte man letztere auch mitleidslos Neurosen nennen. Ich bevorzuge das liebevolle englische „incongruities“ – Ungereimtheiten.
Inkongruent sind beispielsweise meine inneren Stimmen. Meist ist es so, als ob Kopf und Bauch unterschiedliche Nationalitäten hätten:
„Va travailler!“ – „Fang an zu arbeiten!“, sagt mein Kopf französisch
und mein Bauch antwortet niederländisch: „Ik ga liever even rusten“ – „Ich ruh mich lieber erst aus“.
Oft lege ich mich wieder hin.
Aber selbst wenn ich mich fürs Arbeiten entscheide, bin ich unzufrieden, denn ein Teil von mir hat eine Absage erhalten. Darüber könnte Frau verzweifeln, oder eben schmunzeln. Ich finde letzteres angenehmer, vor allem dann, wenn ihr mitlachen könnt.
Hier ein versöhnliches Beispiel für meine „Ungereimtheiten“: Als ich dieses Bild im Zeitmagazin sah, zerbröselten meine
guten Vorsätze, nun endlich gesünder zu essen, wie neulich die Kekse in der Dose auf meinem Gepäckträger.
Mein Feinschmeckerbauch saugte das Kuchen-Bild auf (bitte beachtet die leckere Sahne) wie einen Smoothie und jubelte:
„Ich liebe Kuchen! Und: „Lass uns Apfelsinen kaufen gehen“.
Da war ganz doch ganz deutlich eine dritte Stimme irgendwo zwischen Kopf und Magen!
Auf halbem Wege zwischen Ratio und Gefühl.
Im Herzen, wo die besten Entscheidungen wachsen.
Mir fällt ein Spruch einer Ordensschwester ein, die ich bei einer Weiterbildung traf:
„Love for cake and cookies – that is no sin – that is acquired passion!“
„Kuchenliebe ist keine Sünde, sondern erworbene Leidenschaft!“
Unnötig zu sagen, das die Verpflegung in diesem Konvent köstlich war.
Und noch eine letzte Weisheit fällt mir ein – aus Österreich, wo die Genussfähigkeit zu Hause ist. Dort warb man im Supermarkt mit dem sogenannten „Hausverstand“, und den formuliere ich nun für mich um:
Zum Herzverstand. Dem will ich ab jetzt gerne folgen.
Wer kommt mit?
Hier ist ein Rezept:
Willkommen im Club …
„Sometimes I hate to write.
But I always love to have written.“
Und: „Versuchungen soll man nachgeben. Man weiß nie, wann sie wiederkommen.“