„Home sweet home“

oder: „Nachts, halb vier in Deutschland.“

Jetlag – das ist der Zustand, in dem der Körper bereits in Deutschland weilt, die Seele aber noch im Airbus über den Atlantik fliegt.

Jetlag – das ist auch der hellwache Zustand, in dem ich mich gerade befinde, während der Rest der Menschheit in Deutschland in beneidenswertem Schlummer liegt. Meine Tochter eingeschlossen, deren Kinderseele offensichtlich viel, viel schneller fliegt, als meine gereifte, um nicht zu sagen: langsame Seele.

Jetlag ist lästig. Gestern nacht wälzte ich mich von Mitternacht bis fünf Uhr morgens im Bett hin und her, nahm einen Tee, hörte Hörbuch, und wartete auf Schlaf. Der kam dann um halb sechs. Um zwölf wachte ich wieder auf – und hatte das Geburtstagsfrühstück einer Freundin verpasst.

Jetlag – das ist aber auch die Zeit, in der ich noch einmal durchatme, bevor ich zurück in den Alltag komme. Die Phase, in der ich die Palmen von Los Angeles noch vor mir sehe, die ewige Frühlingsluft (vermischt mit Abgasen) rieche und in der ich die Wellen am Strand von Malibu höre.

Jetlag – das sind die Stunden, in denen ich eines meiner zehn neuen Bücher zu ende gelesen habe und Euch schnell einen Blog schreibe.

In denen ich dankbar bin für die neuen Eindrücke, die vom Musical „Cinderella“ mit Fernsehstar Fran Drescher („Die Nanny“), über die  morgendlichen Yoga-Übungen am Pool bei 25 Grad, über die Passover-Feier in der Familie meiner Freundin bis hin zum  obligatorische Disneyland-Besuch reichen. Ach ja, bei unserem Besuch auf dem „Walk of Fame“ wurde gerade der Film „Furious Seven“ eröffnet, so dass wir auch noch die überdrehte Hollywood-Atmosphäre erleben durften.

Dankbar bin ich heute nacht für den „safe trip home“, der uns gewünscht und gewährt wurde. Heute mittag – auf dem Weg zur Oster-Nachfeier im Kreise der Freumilie (Familie+Freunde) – war neben der A 28 gerade ein kleines Flugzeug abgestürzt, die Spitze war wenige Meter von der Leitplanke entfernt im Boden versunken, das Heck rakte senkrecht in den Himmel. Carlotta war zu dieser Zeit in tiefen Schlaf gefallen und verpasste den Anblick  (siehe vergangenen Blog-Eintrag).

Dem Jet-Lag sei Dank!

 

 

 

 

 

 

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