Oder: Gesund werden – Gesund bleiben – Gesund sein
2024 hat mir gezeigt, dass Gesundheit, wie immer wir sie definieren, nicht selbstverständlich ist. Menschen in meinem Umfeld sind unerwartet schwer erkrankt, einige verstorben. Andere müssen mit immer neuen Symptomen ihres chronischen Leidens leben. Ich selbst fühlte mich erschöpft und das mitten im Sommer und obwohl ich mich auf meiner geliebten Schreibinsel befand.
Und natürlich ist Gesundheit seit Covid ohnehin ein noch kostbareres Gut geworden. Wie oft habe ich in der Pandemie an meine Tante Lotte gedacht, die immer über ihr Rheuma schimpfte und so eindringlich sagte: „Ohne Gesundheit ist alles nichts.“
„Definiere Gesundheit!“
Um das zu tun, dürfen meine Studierenden in Berlin diesen Satzanfang fortsetzen: „Gesundheit ist für mich …“. Heraus kommt etwa: „… die Abwesenheit von Schmerzen“; „… mit mir und meinem Körper in Einklang sein“; „Akzeptieren, was ist“; aber auch „ … den Berlin-Marathon gewinnen“. Starke Antworten, denke ich, und staune: Für jeden ist Gesundheit etwas anderes.
So ähnlich sieht es auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Auf ihrer Seite heißt es: „Gesundheit ist (noch) kein eindeutig definiertes Konstrukt. Sie wird individuell und sozial produziert, konstruiert und organisiert.“
Vielleicht braucht es auch ein anderes Wort? Kathleen Adams, eine weise Lehrerin und eine Pionierin des Journal Writing, spricht statt von Gesundheit lieber von Wellbeing = Wohlbefinden. Wohlbefinden sei kein körperlicher Zustand, sondern eher „a state of mind“. Es erfordere weniger Kraft und Vitalität als vielmehr eine Haltung, eine Weltanschauung, eine Lebensphilosophie. Und diese Haltung entwickelten wir stets aufs Neue und „in present tense“, in jedem einzelnen Moment.
Eine nützliche und mutmachende Nachricht gibt es außerdem aus der Forschung, denn Richard Davidson und Kollegen haben festgestellt: Menschen können Wohlbefinden erlernen und einüben. Wellbeing ist wie ein Muskel, den wir trainieren und aufbauen können, in dem wir ihn immer wieder nutzen, bis wir geschmeidig und mit Leichtigkeit auf Kurs sind. Und hier kommt das Journaling ins Spiel:
Wohlschreiben ist so ein Training fürs Wohlbefinden.
Immer wenn wir den Stift aufs Papier setzen, können wir unserem Wunsch nach einem Leben , in dem wir uns wohl und nach unserer Definition gesund fühlen, näher kommen. Vier Aspekte sind es, auf die wir besonders achten können und ich habe sie wegen der schönen Alliteration und des lebendigen Bildes „die Wurzeln des Wohlbefindens“ getauft. Es sind
- Aufmerksamkeit,
- Einsicht,
- Ziele und Sinn im Leben,
- Verbundenheit.
Im Jahr 2025 pflegen wir daher in meinen Kursen und Workshops diese vier Wurzeln. Ich bin schon gespannt, wie jede wachsen und gedeihen wird und was für ein wundervoller Garten des Wohlbefindens entstehen kann. (Hoffnung und Zuversicht gehören natürlich dazu, wenn wir uns so ein Ziel vornehmen!)
Wohlschreiben – der Journaltreff, der zu jedem Monatswechsel stattfindet, lenkt uns ohne Umschweife zur Wurzel der Ziele und des Sinns im Leben. Mit selbstfürsorglichem Blick finden wir unseren persönlichen Fokus für den anstehenden Monat.
Die Magie des Neinsagens – in diesem neuen Workshop sagen wir endlich Ja zu uns und unseren Prioritäten. Wer sich vor allem um andere und ihre Meinung gekümmert hat, gibt sich selbst jetzt die Chance, endlich zu tun, „… was für diese Person letztlich gut ist, was in ihrem eigenen Interesse liegt“, siehe Wikipedia-Definition von Wohlbefinden. Wir üben Strategien des Neinsagens, entfachen unser Lebensfeuer, ermächtigen uns selbst. Hier sind alle Wurzeln des Wohlbefindens angesprochen.
Schreiben für die Seele – vom 5. bis 7.9.25 auf Wangerooge ist Wohlschreiben pur. Die Insel hat heilende Kräfte, das Meer und der Wind tragen Sorgen und Belastungen fort, die Sonne gibt Energie und der weite Blick auf den Horizont führt uns zu neuen wohltuenden Wegen im Denken, Fühlen, Verhalten. Wir schreiben uns wohl und pflegen die Wurzeln der Verbundenheit, des Sinns, der Aufmerksamkeit!
Magic Card Workshops – hier bestimmt ihr die Themen, zu denen wir mit spielerischer Leichtigkeit Lösungen finden. Dabei helfen die fundierten und phantasievollen Karten, die ich mit Bedacht für eure Anliegen auswähle – und unsere wertschätzende Runde. Außerdem widmen wir uns jedes Mal einer ausgewählten Wurzel des Wohlbefindens!
Helfen, ohne auszubrennen – ein neues Angebot zur Selbstsupervision für alle, die mit Menschen arbeiten: Coaches, Therapeut:innen, Lehrende, Journal Weiterbildungs-Absolvent:innen können hier regelmäßig auftanken, Methoden vertiefen und ganz neue erproben. Alle Wurzeln des Wohlbefindens werden gleichermaßen gepflegt.
„Ganz im Hier und Jetzt“ – mit einem Augenzwinkern nehmen wir den altbekannten Slogan und lassen uns drei Sommerwochen lang mit täglichen Impulsen zu Spaß und Leichtigkeit anregen. Die Wurzeln der Aufmerksamkeit und Verbundenheit mit dir und anderen sind besonders angesprochen. Egal, wo du journalst: So kommst du liebevoll und achtsam zurück zu dir.
Auf der Seite Schreibkurse erscheinen im Laufe der kommenden Wochen aktuelle weitere Angebote – schau gern nach, ob etwas für dich dabei ist. Alle passen zum Motto: Wohlschreiben – Gesund werden – Gesund bleiben – Gesund sein.
Jetzt bleibt nur noch eine Frage offen: Wie definierst du selbst Wohlbefinden oder Gesundheit? Was gehört für dich dazu? (Für mich ist es u.a. Zeit mit meinem Hund Frieda) Was könnte dafür in 2025 noch wachsen und gedeihen?
Wenn du deine Gedanken in einem fünf Minuten Sprint dazu kurz notierst, gibst du deinem Wunsch bereits Aufmerksamkeit und hast vielleicht eine Einsicht. Damit pflegst du zwei Wurzeln des Wohlbefindens. So kannst du der Verwirklichung deines Wunsches schon einen kleinen Schritt näher kommen!
Ganz herzlich, Birgit
Hast du Lust gemeinsam zu schreiben?
ONLINE – Neujahrs-Schreibcamp 24 - 25
12 Schreibeinladungen & 2 Zoom-Treffen vom 20.12.24 - 6.1.25
Was für ein Jahr! Höchste Zeit, zurück zu blicken, das Schöne zu würdigen und auch das Schwierige. Lass uns ein denkwürdiges Jahr verabschieden und ein neues mit Hoffnung und klarem Fokus willkommen heißen.
Die Live-Workshops haben bereits mehr als zehn Jahre Tradition: Jedes Jahr aufs Neue haben Teilnehmer:innen und ich erlebt, wie wunderbar die „Wünsche in Worte-Methode“ wirkt.
Ich habe sie in „Schreiben zur Selbsthilfe“ (2017, 2022) beschrieben, und sie hat vier Schritte. Und ich lade dich ein sie gemeinsam mit mir und den Teilnehmer:innen zu gehen.
Auf in ein wundervolles neues Jahr!