„Das Leben ist das was passiert, während wir dabei sind, andere Pläne zu machen.“ John Lennon

Mein Sonntag steht fest: Einen Kaffee machen, in aller Ruhe Morgenseiten schreiben, mit dem Hund gehen, dabei Brötchen holen, zu viert  in Ruhe frühstücken … Weiter komme ich nicht – in der Planung, meine ich. Denn mein Vierjähriger steht vor mir und verlangt nach warmer Milch und behauptet, er habe Halsweh. Also erstmal nachsehen. Gleichzeitig scheppert es in der Küche, meine Tochter (9) starrt auf die Marmelade, die jetzt zwischen tausend klitzekleinen Glassplittern auf unserem Holzfußboden klebt. Aus dem Flur weht ein Winseln zu uns rüber – der Hund muss ganz dringend mal und ich bin noch im Schlafanzug.

Ich denke an John Lennon (siehe oben) und atme tief durch.

Das müssen nicht nur Mütter jeden Tag tun, alle Menschen, die ich kenne, müssen ihre Vorhaben ständig an das Leben anpassen. (Mit Ausnahme vielleicht von Bankern oder hoffentlich Fluglotsen und Weichenstellern der Bahn, die zumindest ihren beruflichen  Plänen treu bleiben).
Eigentlich wollte ich jetzt darüber schreiben, wie man trotz aller Ablenkungen zu seinen Morgenseiten kommt, einen Blogbeitrag schreiben oder gar die Höhepunktszene für den neuen Roman. Aber jetzt denke ich, auch dieses Vorhaben verschiebe ich, weil sich gerade ein dringenderes Bedürfnis in mir meldet. (Auch von mir selbst werde ich manchmal von Plänen abgelenkt.)

Ich möchte meine Freundin K. vorstellen, ebenfalls Mutter und sehr, sehr weise. Ihre Weisheit rührt unter anderem daher, dass sie als Amerikanerin durch und durch pragmatisch und aus tiefstem Herzen optimistisch ist. Auch wenn sie das manchmal anders sieht. Lebensstörungen wie das Marmeladeglas, Halsweh oder winselnde Hunde nimmt sie als Ansporn. Meine Klage, dass alle meine Babysitter gleichzeitig gekündigt hätten (eine nicht unerhebliche Lebensstörung im Hinblick auf meine beruflichen Termine), ist für sie Anlass zu Frohsinn: Es sei Zeit für etwas Neues. Und es gäbe doch so nette, fähige Studentinnen und gerade hätte wieder eine Bekannte, die Tochter einer anderen Freundin zum Kinderhüten engagiert und so tolle Erfahrungen gemacht …  

Tolle Erfahrungen machen, ist mein Stichwort. Überall um mich herum passieren spannende Dinge, fordern mich Menschen, Tiere, Aufgaben heraus. Die Kunst für mich ist, mich den Erfahrungen, die sie mir anbieten, nicht zu verschließen. Und trotzdem noch irgendwann meinen Blog zu schreiben. Aber jetzt ruft mein Sohn, ich denke wieder an John Lennon, und überlasse Euch mit den besten Wünschen Eurem Sonntag …

Hast du Lust gemeinsam zu schreiben?

ONLINE – Neujahrs-Schreibcamp 24 - 25

12 Schreibeinladungen & 2 Zoom-Treffen vom 20.12.24 - 6.1.25

Was für ein Jahr! Höchste Zeit, zurück zu blicken, das Schöne zu würdigen und auch das Schwierige. Lass uns ein denkwürdiges Jahr verabschieden und ein neues mit Hoffnung und klarem Fokus willkommen heißen.

Die Live-Workshops haben bereits mehr als zehn Jahre Tradition: Jedes Jahr aufs Neue haben Teilnehmer:innen und ich erlebt, wie wunderbar die „Wünsche in Worte-Methode“ wirkt.

Ich habe sie in „Schreiben zur Selbsthilfe“ (2017, 2022) beschrieben, und sie hat vier Schritte. Und ich lade dich ein sie gemeinsam mit mir und den Teilnehmer:innen zu gehen.

Auf in ein wundervolles neues Jahr!

Bist du dabei?

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