So macht Journaling wieder Spaß

10 Tipps, damit die Worte wieder fließen können

Dein Journal liegt vor dir. Der Stift ruht in deiner Hand. Doch die Seite bleibt weiß. Kennst du das? Eigentlich möchtest du schreiben – dich entlasten, sortieren, träumen – aber es passiert … nichts. Statt Freude fühlst du Frust.

Die gute Nachricht: Eine Journalblockade bedeutet nicht, dass das Schreiben nichts mehr für dich ist. Eine Flaute bedeutet bloß: Es ist Zeit für frische Ideen und Impulse, damit deine Worte fließen und sie dein Leben wieder bereichern, vertiefen und lustvoller machen können.

Hier sind ein paar meiner Lieblingsmethoden,
die den Stift ganz spielerisch wieder in Bewegung bringen können.

1. Klein anfangen – Mini-Sessions

Du musst nicht lange schreiben. Stelle dir einen Timer auf drei Minuten und lass die Hand loslaufen. Oft reicht ein Mini-Impuls: Meine Lieblingsfrage, um die Hürde zu überspringen, hat nur drei Worte.

Sie lautet: „Was ist los?“

Erzähl deinem Journal einfach alles, was gerade bei dir los ist. Wie deiner allerallerbesten und geduldigsten Freundin. Ungeordnet, ohne Plan. Dein Journal hört zu! Ideen, Ruhe oder Einsichten kommen dann oft wie von selbst.

Ein Tipp: Lies auch ganz kurze Texte zum Schluss noch einmal durch und schreib auf, was dich überrascht oder was du fühlst.

2. Sprungbretter – der erste Satz ist schon da

Manchmal hilft ein Halbsatz, der dich mitten ins Schreiben zieht:

• „Das Wichtigste heute ist …“

• „Ich freue mich über …“

• „Wenn ich nicht scheitern könnte …“

• „Am liebsten würde ich …“

Wähle einen Satzbeginn aus und spring hinein ins Schreibmeer. Nutz den Schwung und lass dich dann einfach treiben … wohin du heute wohl gelangst?

3. Dialoge – sprich mit deiner inneren Welt

Zu meinen Lieblingsmethoden gehört der Dialog – gerade, wenn ich nicht weiß, was ich schreiben will oder was gerade in mir arbeitet. Lade ein Gefühl, einen Zweifel oder auch einen Körperteil zum Gespräch ein. Frag alles, was dir einfällt, offen und ehrlich und neugierig.

Beispiel: „Liebes Zögern, was willst du mir sagen?“

Lass dich überraschen über die ehrlichen, manchmal weisen Antworten, die in dir stecken.

4. Listen – leicht & spielerisch

Listen machen Spaß und brauchen keinen großen Anlauf. Notiere zum Beispiel:

• 10 Dinge, die dich heute stärken.

• 5 Sorgen, die du loslassen möchtest.

• 3 Wünsche für die nächste Woche.

Oft wächst aus einer Liste ganz von selbst ein längerer Text. Und noch ein Tipp: Wenn du die Sorgen-Liste wählst, markiere die Punkte, auf die du einen Einfluss hast. Wähle einen Punkt aus und notiere einen Mini-Step, den du in Richtung Lösung tun kannst. Super für die Selbstwirksamkeit!

5. Mit allen Sinnen schreiben

Beschreibe eine Szene, die sich gerade vor dir abspielt. Oder stell dir vor, du sitzt an einem Spätsommertag im Garten. Schildere, was du wahrnimmst: Zuerst mit den Augen, dann mit den Ohren, dann mit der Nase, der Zunge und mit deinem Tastsinn.

Beispiel:

Sehen – Über mir finden Schattenspiele statt – flirrendes Licht und tanzende Blätter sind die Hauptdarsteller.

Hören – Eine saumselige Hummel summt neben mir im Apfelbaum.

Riechen – Ich liebe den Duft von frisch gemähtem Gras! Er weht aus dem Nachbargarten herüber.

Schmecken – Der letzte Apfel des Bäumchens, ich beiße hinein: So sauer und so köstlich.

Fühlen – Meine Füße sind warm, beschienen von der kraftvollen Spätherbstsonne.

Spürst du auch, wie lebendig und präsent du jetzt bist?

6. In die Beobachterposition wechseln

Beobachte dich selbst und schreib – ohne zu werten – in der dritten Person über deinen Tag:

„Mit dem Journal auf den Knien trank sie genüßlich ihren Kaffee – mit Blick auf den Garten. Dann machte sie die paar Schritte hinüber zum PC, die Hand streckte sich schon zum ON-Button, aber der Arm sank wieder. Erstmal die Blumen gießen, dann die Arbeit … „.

Mit ein wenig Abstand sehen wir uns selbst und unsere Umgebung mit anderen Augen – wie eine wissbegierige Forscherin! So zeigt sich vielleicht Neues im Vertrauten. Und ohne Wertung kann unser Selbstmitgefühl wachsen!

7. Poetische Kurzformen

Elfchen, Haikus oder kleine Metaphern sind wie ein kreativer Atemzug. Sie bringen Leichtigkeit ins Journal und passen in das kleinste Zeitfenster. Schreib einfach ein Heute-Elfchen (nach dem Muster unten) und starte dann in deinen Tag!

Heute:
ein Berg
auf dem Schreibtisch
Ich wähle lustvolle Aufgaben
Arbeitsvergnügen

8. Zufall als Inspiration

Schlag ein Buch auf, nimm das erste Wort, den ersten Satz, den du liest und schreibe weiter … Der Zufall schenkt oft genau die Inspiration, die du brauchst.

9. Das Verbotene schreiben

Sage dir: „Heute schreibe ich, was ich eigentlich nicht darf.“

Vielleicht willst du Ärger loswerden, einen Wunsch ans Universum schicken oder ein Geheimnis mit dem Journal teilen. Es liegt große Kraft darin, Worte für all diese Bedürfnisse zu finden.

Ein Tipp: Wenn du Frust oder Wut loswerden willst, schreib einen „Unsent Letter“. Das heißt, du versprichst dir, dass du diesen Brief auf keinen Fall abschickst. So schaffst du dir den sicheren Raum, den du brauchst, um dir wirklich alles gefahrlos von der Seele zu schreiben.

10. Blättere durch eine Zeitschrift

Reiß oder schneide ein Bild aus, das dich anspricht. Kleb es in dein Journal und beschreibe, was du siehst, denkst und fühlst. Vielleicht magst du dir auch eine kleine Geschichte zum Bild ausdenken?

Mein Tipp: Auch Postkarten können wunderbare Geschichtenlieferanten sein!

Fazit: Dein Journal bietet einen sicheren Raum. Wie eine Vertraute erlaubt es dir, zu sein wie du willst. Alle Gefühle, Gedanken, dein Zögern und Zagen sind erlaubt.

Und das Beste: Es bleibt dir treu, auch wenn du mal keine Lust, Zeit oder Inspiration zum Schreiben hast.
Doch vielleicht helfen ja die Methoden aus dem Blog dabei, ein weißes Blatt in deinem Journal heute noch mit deinen Worten und deinen Erfahrungen aus dem prallen Leben zu füllen.

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Schreib dir Sommerfreude herbei und wenn du magst, genieße die Wonnewochen mit mir!

Die schönsten Wochen des Jahres und lang ersehnte Mußestunden liegen vor dir: Du sehnst dich schon danach, die Seele baumeln zu lassen und Kraft und Inspiration zu tanken? Dann habe ich eine gute Nachricht für dich:

Auch wenn du in diesem Jahr vielleicht keine Fernreise unternehmen kannst, sondern die heimische Hängematte auf dich wartet, kannst du eine wundervolle Reise unternehmen. Sie steht diesmal unter dem Motto: Ankommen bei dir selbst! Einfach einmal innehalten, dich wieder mit dir selbst verbinden, um im Glück des Augenblicks zu tanzen!

Auf in einen wonnevollen Schreibsommer!

Der Sommer ist die Zeit der wunderbaren Momente! Mit dieser Kostprobe, einem Impuls aus meiner Journalschatzkiste, machst du den ersten Schritt, sie für dich zu entdecken und zu genießen.

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