Bis gestern war Panik angesagt: Zur Last-Minute-Vorbereitung für unseren Transatlantikflug nach L.A. gehörte das Beschaffen von Valium-Tabletten.
Denn auch der Kinderarzt fand: Muss ja nicht sein, dass sie so leidet. Meine Umfragen im Bekanntenkreis hatten ergeben: Gegen Flugangst ist kein Kraut gewachsen, wenn man zehn Jahre alt ist und gerade ein lebensmüder Pilot einen Airbus gegen einen Berg gesteuert hat. Ich packte also die weißen Pillen ein – für meine Tochter, für den Notfall.
Nun ist es 6.56 Uhr am Freitag morgen, Carlottas Beine zittern, ganz fest halte ich ihre Hand. Der Pilot gibt Gas und wir werden in den Sitz gedrückt, nach zwanzig Sekunden steigen wir schon nach oben, zehn Sekunden und wir passieren die ersten Bremer Wolken. Carlotta lächelt: „Der Start war super.“ Super auch die kleinen Häuser. Carlotta ist begeistert. Ich bin erleichtert. Die Beine zittern nicht mehr. Der Dom, die Weser, der Fernsehturm, alles super – in null komma nix unter weißer Watte verschwunden. Macht nix. „Ich habe Druck im Ohr“. Carlotta kaut Kaugummi mit Mango-Geschmack.
Ich liebe beim Start das Gefühl, mit starker Kraft und hoher Geschwindigkeit dem Alltag zu entsteigen. War auch nötig. Bis gestern sah alles eher stressig aus. Die Zehntausend-Kleinigkeiten vor einer Reise verdoppeln sich, wenn frau mit Tochter zur Freundin nach L.A. fliegt. Vor allem wenn Flugangst im Gepäck ist.
An dieser Stelle: Vielen, lieben Dank für die aufmunternden SMS, Mails und Anrufe, die gestern abend und heute morgen (!) bei uns eingingen. In der Poesietherapie wird betont, wie wichtig Netzwerke und menschliche Konvois – also bedeutsame Andere – für das seelische Wohl sind. Wie wahr! Netze knüpfe ich an allen Ecken und Enden. Zum Beispiel in Schreibgruppen, im Freundeskreis, in der Familie – zusammen bilden sie ein weiches Polster, auf dem Carlotta und ich gerade davon fliegen.
Teil von etwas zu sein, mit gedanklicher Energie und lieben Worten versorgt zu werden, ist unschätzbar wertvoll. Ich glaube an die Macht der Worte. Auch, wenn sie per SMS kommen. Und ich vertraue Konvois, oder einfach den bedeutsamen Anderen in meinem Leben, das ist eine Ressource, für die sich Einsatz lohnt.
G. beruhigte uns beispielsweise per SMS, dass Engel uns begleiten und auf uns aufpassen. K. sagte mir, sie habe auch immer ein bisschen Bauchweh beim Fliegen, das sei ganz normal. Alles werde gut. Und U. schrieb: Wieso Angst, ihr seid doch geschützt!
Ich muss jetzt leider Schluss machen und das Laptop zuklappen, denn wir landen gleich in Paris. Von dort hüpfen wir dann über den Atlantik und Carlotta wird wohl wieder sagen: „Super, der Start“.
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Ich leide selber unter starke Flugangst, und obwohl ich mal Valium toll fand, ist es nicht zu empfehlen… macht stark abhängig und die Angste verbreiten sich nachher so schlimm. Es gibt schön einiges andere, nicht in der Benzo Familie, die evtl für deine Tochter besser wäre (für nächstesmal). Viel Spass in LA.