… jedenfalls wenn man das Fest der Liebe mit Winterweiß, Schlitten und Schneemännern verbindet – so wie ich es gegen alle Erfahrung noch immer tue. In Bremen liegt zu Weihnachten leider nie Schnee. Ausgenommen ist der Superwinter vor etwa fünf Jahren, als mein Besuch aus L.A. eine völlig falsche Vorstellung vom norddeutschen Klima entwickelte – eine, die von Weihnachten mit Schlitten und Schneemännern handelt. Völlig unrealistisch eben.
Der Schnee kam auch in diesem Winter erst etwa drei Wochen nach dem Fest der Liebe. Was wieder einmal beweist: Nicht alles im Leben läuft nach unserem Zeitplan.
Das gilt auch für die guten Vorsätze, die ich jedes Jahr fasse. Für diese Vorsätze ist es nie zu spät, behaupte ich, denn ich bin dazu übergegangen, mir meine Lebensregeln selbst zu machen.
Das Fabrizieren meiner eigenen Lebensregeln beruht auf der Erfahrung, dass ich am besten weiß, was für mich gut ist – und nicht etwa Traditionen oder Regeln, die wildfremde Menschen vor wer weiß wie langer Zeit aufgestellt haben.
Zum Beispiel mache ich mir an Silvester keinen Stress mit guten Vorsätzen und gebe mir mindestens bis März, um das neue Jahr auf die richtige Spur zu bringen. Die wichtigste Regel, der ich dann kurz vor Ostern folge, ist diese:
Sog ist besser als Druck.
Will heißen: Meine Ziele erreiche ich leichter, wenn sie mich anlachen, statt mich mit der Knute und böser Mine zu verfolgen.
Außerdem klappt das mit den guten Vorsätzen aus Vernunft selten: Mit dem Rauchen aufzuhören, weil auf der Zigarettenpackung steht, es gefährde die Gesundheit, reicht eben nicht.
Die Angst zu sterben, kann natürlich einen Sog entfalten. Aber noch größer sind die Chancen auf ein Leben ohne blauen Dunst, wenn ich mir vorstelle, wie ich – hochbetagt – meine Enkel und Urenkel auf den Knien Schaukel, oder wie der Nikotin-Entzug meine Haut wieder rosa färbt. Oder aber wenn ich auskoste, wie stolz ich mich fühle, wenn ich wieder einen Halbmarathon laufen kann.
Solche inspirierenden Bilder locken und helfen, die Hürden auf dem Weg zum Ziel zu überwinden.
Gut, alle die mich näher kennen, wissen, dass ich noch nie im Leben eine Zigarette angerührt habe. Freunde wissen: Meine Baustellen liegen ganz woanders.
Um dort voran zu kommen, habe ich ein Rezept, das ich am 30.1. in einem Tagesworkshop wieder mit Euch teilen kann. Es heißt „Wünsche in Worte fassen“ und ist noch viel mehr als das.
„Wünsche in Worte“ zu fassen, bedeutet, dass wir zunächst Visionen für das neue Jahr formulieren. Visionen, die uns locken, inspirieren und mit Kraft zur Umsetzung ausstatten. Schritt für Schritt verwandeln wir diese Bilder dann in machbare Ziele und finden zum Schluss ein „Micromovement“, eine kleine erste Handlung, die uns sofort auf den Weg zu unserem Wunschziel bringt.
Die Schritte, die ich in einem „Wünsche-in-Worte-Konzept“ zusammengefasst habe, beruhen auf eigener Erfahrung (Eigen-Empirie) und Erkenntnissen aus Psychologie und Neurobiologie.
Ein machtvolles Instrument ist beispielsweise die Collage, die wir am Samstag anfertigen und in die wir unsere Träume und Wünsche für 2016 einarbeiten.
Mein Bild vom vergangenen Jahr hat sich beispielsweise fast komplett in Wirklichkeit verwandelt – mit einer Ausnahme: Es fehlt die Szene vom Weihnachtsabend vor dem Kamin, während es draußen friert und die Piste lockt.
Dies Jahr will ich nun auch noch die Kleinigkeit mit dem Schnee realisieren.
Ein erstes Micromovement habe ich bereits unternommen: Ich habe einer Freundin von meinem Wunsch erzählt. Sie kennt eine preisgünstige Unterkunft in schneesicherer Gegend für den Hüttenurlaub an Silvester 2016! Die nächsten Micromovements sind nun eine Buchungsanfrage und die Euros, die ich jeden Monat für den Urlaub in die Spardose stecke …
Euch allen wünsche ich ein gelingendes Jahr 2016
Eure Birgit
Die Idee mit der Collage fürs Jahr 2016 klingt super. Noch ist es ja nicht zu spät dafür, damit anzufangen 🙂