Jüngst habe ich dir von meinem neuen Adventsmodus erzählt. Heute teile ich mit dir ein paar Ideen, dank derer ich meine Gefühle von Fülle, Muße und Wohlbehagen verstärken möchte.
Kennst du zum Beispiel das „Schrottwichteln“, was übrigens ein ganz unpassender Name für die Geschenke ist, die wir bei unserem letzten Weihnachtstreffen vor Corona ausgetauscht haben?
Die Idee: Du verschenkst Dinge weiter, die
a) ausgedient haben oder
b) nicht mehr zu Dir oder der Einrichtung passen oder
c) von Tante Erna stammen und nicht in den Müll dürfen.
Sie werden alle schön verschnürt und in den Wichtelsack geworfen. Ein anderer freut sich vielleicht darüber.
Meine Tochter hat beispielsweise eine intakte alte Spiegelreflex-Kamera bekommen und konnte ihrer – leider nur vorübergehenden – Fotolust frönen.
An mein eigens Wichtel-Geschenk erinnere ich mich nicht mehr. Woran ich mich erinnere, ist C., die sich überschwänglich für das liebevoll gestaltete Kochbuch bedankt hat, das bei mir monatelang im Schrank vergeblich auf seinen Einsatz gewartet hatte.
Wir plauderten dann über unsere Lieblingsgerichte und landeten bei Tipps für den reibungslosen Ablauf beim Kochen. Das wiederum, war für mich ein Geschenk.
„Clean as you go“, „Mach immer gleich sauber“, ist mein Credo. C. wiederum verriet mir, dass Blumenkohl weiß bleibt, wenn ich einen Schuss Milch ins Kochwasser gebe.
Schenken macht froh!
Diese Erfahrung werde ich heute nutzen, um mir und anderen Adventsstimmung zu bereiten. Und da unsicher ist, ob Corona ein Adventstreffen zulässt, wichtele ich ganz einfach schon mal los.
Als erstes notiere ich, was ich herschenken möchte. Als nächstes ergänze ich die Menschen, zu denen meine Geschenke passen könnten.
Meine vorläufige Liste sieht so aus:
- Ein Buch übers Tagebuchschreiben, das ich doppelt gekauft habe.
(Für X. Mehr verrate ich nicht, sie könnte die Liste lesen.) - Eine Dose Kekse, die ich abzweige, wenn ich mit den Kindern backe.
(Für einen obdachlosen Mann, der mit seinem Buch in einer Unterführung sitzt und mir immer so freundlich zuwinkt). - Ein edler Lieblingspullover, den ich nicht mehr anziehen kann, weil er auf meiner empfindlichen Haut kratzt.
(Für M.) - Ein Bild vom Meer, das ich gemalt habe. (Für C.)
- Ein Verschenktext, den ich auf jemanden zuschneide, der Zuspruch braucht.(Für H.)
- Acrosticha für Freund:innen, die ich in der nächsten Zeit sehe, in denen ich ihre Vorzüge aufzähle.
- Weihnachtskarten an alle, die gern mal eine analoge SMS genießen. (Für Tante M., R., Großcousine D., …).
Hast du jetzt auch Lust zum Wichteln bekommen?
Dann nimm dir doch ein paar Minuten für deine Verschenkliste und genieße das gute Gefühl, anderen eine Freude zu machen und dabei selbst in Weihnachtsstimmung zu geraten.
Enjoy the season!