Die Straßenbahn mit dem Buchstaben D an der Stirnseite fährt mich über den Ring um die Wiener Innenstadt herum, an ehrwürdigen Gründerzeitbauten vorbei zum Writers’ Studio:
Seien Sie achtsam, andere brauchen ihren Sitzplatz vielleicht nötiger als sie,
tönt es aus dem Lautsprecher. Ach schau, hier wird man daran erinnert, achtsam zu sein. Was für eine Abwechslung zur Rücksichtslosigkeit im deutschen Straßen- und Bahnverkehr.
Noch voll Bewunderung für die Durchsage steige ich in der Schlickgasse aus und habe noch einen Fußweg von fünf Minuten vor mir. Als erstes muss ich eine unübersichtliche Kreuzung überqueren: Fünf Straßen und die Schienen der S-Bahn kommen hier wie in einem Stern zusammen. Ich schaue verunsichert links-rechts-links, trete vom Bordstein auf die Straße und sehe erschrocken das nahende Taxi.
Bei uns zuhause eine Situation größter Anspannung. Taxis fahren in Bremen noch bei Dunkelgelb über die Ampel, sind immer 30 Stundenkilometer schneller als alle anderen und achten nicht auf Fußgänger – welche Fußgänger?
Hier in Wien dagegen: Das Auto hält im Abstand von mindestens fünf Metern von mir. Eine Hand in der Windschutzscheibe winkt mich über den Zebrastreifen. Ich gehe und denke:
Sehr nett. Was für aufmerksame Verkehrsteilnehmer.
Ich bewundere die Taxi-Fahrerdisziplin und die scheinbar in Fleisch und Blut übergangene Rücksichtnahme.
Im Writers’ Studio angekommen klärt mich eine Freundin auf:
Rücksichtsvoll? Sicher nicht. Wir haben hier scharfe Gesetze. Fußgänger haben Vorfahrt.
Aha. Wien ist doch keine Insel der Achtsamkeit und Rücksichtnahme? Schade eigentlich. Aber andererseits auch egal. Ich fühle mich in dieser Stadt im Straßenverkehr sicherer und mehr respektiert als zuhause. Was macht es da schon, dass Gesetze diese Art Achtsamkeit bewirken. Hauptsache sie wirken. Für die andere Art Achtsamkeit – mir gegenüber – muss ich dagegen auch in Wien selbst sorgen.
Spüren, was mich bewegt, was um mich, an mir und in mir passiert, das ist eine Aufgabe, die mir obliegt. Und die ich vor allem in der Weihnachtszeit gern erfülle. Wien ist lichterreich hergerichtet, aus Bäumen leuchten rote Herzen, Adventsschmuck glitzert in den Schaufenstern. Und von den Weihnachtsmärkten wehen Glühweinschwaden und Maroniduft herüber.
Ein Fest für die Sinne und eine wundervolle Übung für Achtsamkeit.
Schreib-Einladung für Dich: An jedem Ort können wir eine Oase der Achtsamkeit herstellen, in dem wir uns in uns selbst hinein horchen. Was geht in mir vor, wie ist meine Stimmung, wo spüre ich sie körperlich: Wie entspannt ist mein Nacken, mein Rücken, kann ich da loslassen? Ist mein Bauch weich und offen für den Atem, den ich dann in meine Lungen bis zum Halsansatz schicken kann. Was sagt mein Herz?
Und dann schreibe ich fünf bis zehn Minuten, freue mich über die achtsamen Minuten und meinen Text.
Das wünsche ich Euch auch! Schönen Sonntag! Eure Birgit
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