Voilà

Meine Tochter  möchte, dass ich einen lustigen Blogbeitrag schreibe. Den Gefallen würde ich ihr gern tun, doch – wie das mit Auftragsarbeiten so ist – mir fällt einfach nichts Lustiges ein. Nur Instruktives oder Beschreibendes. Und Nachdenkliches.

Also erzähle ich heute von unserer Reise nach Paris. im vergangenen Jahr haben wir -Mutter und Tochter – uns aufgeschwungen nach L.A., obwohl C. unter akuter Flugangst litt, die durch den Absturz einer großen Passagiermaschine verstärkt und durch den Absturz einer kleinen Cesna kurz nach unserer Rückkehr abgerundet wurde: Wir passierten das Wrack kurz nach dem Aufprall, der nur wenige Meter neben der Autobahn stattfand.

Unsere aktuelle Reise ist auf den ersten Blick weniger aufregend: Wir fliegen übers Wochenende nach Paris, die Flugangst ist längst vergessen. Eben jubelte C., als wir durch die Beschleunigung in die Sitze gepresst wurden und unser Flieger die Schwerkraft überwand. Für mich immer eine gefühlte Metapher dafür, dass wir mit genügend Kraft und Mut Altes hinter uns lassen können. Jetzt gerade freut C. sich an den Zuckerwolken, unter denen Bremen verschwindet.

Mein Mann ist gespannt, ob die alte Welt (Louvre, Tour Eiffel, Notre Dame) in Cs Augen mit der neuen Welt (L.A., Beaches, Disney Land und Shopping Malls) mithalten kann. Ich dagegen bin gespannt, wie gut wir uns als Mutter-Tochter-Gespann machen werden. Auf dieser Reise und darüber hinaus.

Meine Kleine ist jetzt schon auf dem Weg zur großen Kleinen, uns trennt nur noch ein halber Zentimeter, was bei meinen 1,60 Meter vielleicht zu erwarten war. Wird uns noch mehr trennen in den nächsten Jahren? Werden wir neue Gemeinsamkeiten finden? Abgesehen von dem tief empfundenen Wunsch nach einem Hund?

Seit unser Mischling Jackie nach 14 Jahren gestorben ist, hält Carlotta mir in regelmäßigen Abständen Vorträge über Hunderassen (z.B. den Nova Scotia Duck Tolling Retriever), rechnet aus, was das Equipment für einen Welpen kosten würde, informiert mich über neueste Trends in der Hundeerziehung und hat mich erfolgreich zu einer Labradoodle-Zucht geschleppt. Zugegeben ich ließ mich gern mitschleppen.

Ich recherchiere derweil, welche Hunderassen für Allergiker geeignet sind und fürs Coaching eingesetzt werden können. Und versuche schon jetzt, jemanden in unserer Nähe zu finden, der den Hund betreuen könnte, wenn ich beruflich unterwegs sein muss. Denn mein mich liebender Mann hat bislang nicht die geringste Lust auf ein weiteres Familienmitglied, Hund oder anderer Art.

Nun, das ist zu respektieren, und während das (noch) so ist, suchen Carlotta und ich Zerstreuungen und Gemeinsamkeiten auf anderen Gebieten. Wie eben in Paris. Was nicht eben die schlechteste Alternative ist – man sagt ja, die Franzosen seien große Hundeliebhaber ….

0 Kommentare zu „Voilà“

  1. Mit genügend Kraft und Mut lässt sich alles überwinden…meine Tochter und ich besuchten vorgestern ein Konzert des Norwegischen Kammerorchesters mit dem Hornisten Felix Klieser. Dieser 25-Jährige hat keine Arme und bediente sein Instrument mit dem Mund und seinen Füßen. Das war unglaublich! „Sagen alle es geht nicht, da kam einer und hat’s einfach getan!“ LG von Friederike

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