Ich sollte …

… Morgenseiten schreiben oder – meine neue Lieblingsdisziplin – selbsthörend schreiben. Schreiben, um all das loszuwerden, was sich angesammelt hat: Mein Kopf zerspringt von all dem, was meine Tage füllt, was die Kinder an mich herantragen, was meinen Mann auf Zuruf seines Chefs von jetzt auf gleich in die Welt hinaus befördert. Der Grund diesmal: Er soll von der Wahl in den USA berichten. Boy, wär ich da gern mit geflogen.

Aber ich bin hier. Und für mich heißt es: in sekundenschnelle Pläne über den Haufen zu werfen und mir neue auszudenken, um die nächste Woche, ach, was sag ich, die nächste Stunde gut zu überstehen. Gestern: Zweimal eine Dreiviertelstunde unterwegs gewesen, um meinen Sohn zum Kindergeburtstag zu bringen und dann wieder abzuholen. Dazu zweimal ein Auto von weither von einer Cambio-Station geholt und zurück gebracht, dafür jeweils eine halbe Stunde unterwegs gesessen.

Zwischendurch eingekauft, Essen gemacht, für die Tochter und ihre Freundin, die bei uns übernachtet hat. Zweimal eine Dreiviertel Stunde mit dem wundervollen Hund, der ebenfalls bei uns übernachtet hat, spazieren gegangen, was nicht immer nur entspannend ist, weil sie a) fast blind ist und manchmal gegen Mauern, Bäume oder Autotüren läuft und b) weil sie keine anderen Hunde mag und häufig auch keine Kinderwagen. Reibungslose Spaziergänge erfordern schnelle Auffassungsgabe, Vorausblick und Armkraft, um Schlimmeres zu verhüten.

Abends wieder Essen zubereitet, Mamas hausgemachte Lasagne (versprochen ist versprochen), die matschgrauen, einst blauen Schuhe meines Sohnes gereinigt, Haus aufgeräumt, die Spülmaschine dreimal gefüllt und geleert (mein Sohn hatte auch einen Gast, der mitisst), daneben kleine Wortgefechte mit den Pubertierenden im Hause. Ich habe mir wenigstens noch eine kleine Stunde erkämpft, in denen ich über den Mythos der „weisen alten Frau“ gelesen habe, für mein neues Artikel-Thema.

Ich wünschte, ich hätte diese Weisheit schon. Alt genug fühlte ich mich, als ich ins Bett fiel.

Aber Schreiben hilft immer. Dank des Bloggens heute fühle ich mich wunderbar verbunden, mein Kopf ein ganzes Stück leerer, mein Herz leicht. Ich freue mich auf die vollen Tage, die täglichen Wunder. Meine innere Einkehr muss halt warten. Hauptsache, die Amerikaner wählen richtig.

 

 

 

Das ist die Frage, die uns in diesem Sommercamp besonders beschäftigen wird! Um sie zu beantworten, wollen wir nach Herzenslust fabulieren, fantasieren und Geschichten zu schreiben, die uns unserer Version von Freiheit näher bringen.

Im Sommercamp teile ich deshalb Schreibeinladungen und Imaginationen für drei entspannte Urlaubswochen. Nutze sie, wo immer du möchtest, zu Hause, am Strand, in den Bergen oder anderswo und erlebe jeden Tag ein bisschen deutlicher, wie sich Freiheit anfühlen kann!

Auf in einen wonnevollen Schreibsommer!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu

Nach oben scrollen