Schreib dich zurück zu dir

Gestern habe ich mit meiner lieben Schreibfreundin Ana über die Schwierigkeit gesprochen, uns selbst Schreibzeiten einzuräumen. Ja, auch wir, die es eigentlich drauf haben sollten, sich selbst und ihr kreatives Bedürfnis ernst zu nehmen, ringen damit, uns konsequent die Erlaubnis zum Schaffen und Kreieren, zum Spielen und Fabulieren, zum Ausruhen und Inspiration-Tanken zu geben.

Noch schwieriger als konsequente Schreibdates mit uns selbst sind die kreativen Auszeiten. Julia Cameron spricht vom Date mit unserem inneren Künstler, unserer inneren Künstlerin, die wir ausführen, damit sie Spaß und Freude haben kann. Im Spielzeugladen oder auch in der Ausstellung, im Wald, am See, beim Malen, beim Chillen, bei der Massage, bei allem, was Freude macht und gern auch gar keinen direkten Nutzen haben muss. Für mich sind diese Dates der Schlüssel zum alltäglichen Glück.

Im nächsten Winter planen wir darum einen Workshop, in dem wir gemeinsam mit anderen üben und lernen, uns Zeit zu geben und abzugrenzen. Wir wollen Neinsagen lernen und zugleich Jasagen zu dem, was uns kreativ macht, wichtig ist und erfüllt.

Quelle: Projekte Leichtgemacht
Mit Formulierungstipps zum Neinsagen!!!

Bis es soweit ist, übe ich weiter. Und folge dem Motto, das mir hilft, meine Grenzen als auch meine Stärken ernst zu nehmen.

Zurück zu mir

Das ist die Quintessenz meines kreativen Lebens. Von dort aus wächst und gedeiht alles. Und wenn ich nicht bei mir bin, gedeiht eben auch nicht viel. Meine Seele wird kümmerlich, weil sie voll Kummer ist, vernachlässigt eben. Sie blüht auf, wenn ich meine Impulse ernst nehme. Als ich mein Buch „Wohlschreiben“ schrieb, war ich busy, glücklich und zufrieden wie selten. Ich war in meinem Element. Diese Zeiten vermisse ich in diesem Jahr.

In die freie Zeit, die entstand, ließ ich Anforderungen und neue Aufgaben hinein wuchern, von denen einige mich nicht wirklich glücklich machen. Ich merkte das in den vergangenen Wochen daran, dass ich mir keine Zeit zum Schreiben mehr gewährte. Was ist trauriger als ein Leben ohne Lust?

Das ändere ich. Natürlich schreibend. Gibt es auch in deinem Leben etwas, das mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung braucht? Ein Projekt, deine Gesundheit, deine Seele?

Foto: Marta Hansen

Für den Übergang, bis ich wieder angekommen bin bei mir, schreibe ich heute zu ein paar Satzanfängen. Vielleicht sind sie auch eine feine Idee für dein Herzensanliegen und helfen dir, in deine Träume hinein zu wachsen?

Hier sind sie:

Mein Tipp: Nimm dir Zeit – für alle Satzanfänge zusammen fünf bis 7 Minuten. Auf Wunsch darfst du natürlich verlängern.

Es ist Zeit, dies los zu lassen …

Es ist Zeit, dies beizubehalten …

Ich weiß, ich will nicht (mehr) …

Ich weiß, ich will …

Es ist Zeit, diese Klippe zu umschiffen …

Es ist Zeit, diese Insel anzusteuern …

Dies ist mein erster klitzekleiner Schritt, den ich heute gleich tue …

Am Schluss, lies deine Antworten und schreib dir ein Fazit: Wenn ich das lese, erkenne ich …

Schreib dir Sommerfreude herbei und wenn du magst, genieße die Wonnewochen mit mir!

Die schönsten Wochen des Jahres und lang ersehnte Mußestunden liegen vor dir: Du sehnst dich schon danach, die Seele baumeln zu lassen und Kraft und Inspiration zu tanken? Dann habe ich eine gute Nachricht für dich:

Auch wenn du in diesem Jahr vielleicht keine Fernreise unternehmen kannst, sondern die heimische Hängematte auf dich wartet, kannst du eine wundervolle Reise unternehmen. Sie steht diesmal unter dem Motto: Ankommen bei dir selbst! Einfach einmal innehalten, dich wieder mit dir selbst verbinden, um im Glück des Augenblicks zu tanzen!

Auf in einen wonnevollen Schreibsommer!

Der Sommer ist die Zeit der wunderbaren Momente! Mit dieser Kostprobe, einem Impuls aus meiner Journalschatzkiste, machst du den ersten Schritt, sie für dich zu entdecken und zu genießen.

1 Kommentar zu „Schreib dich zurück zu dir“

  1. Liebe Birgit,
    ich begann nach langer, langer Zeit wieder mit den Morgenseiten und am Nachmittag las ich deinen Text. Hoppla! Ja genau, auch ich habe meine Zeiten für kreatives Schreiben verschwinden lassen. Danke für deine weisen Zeilen und die Satzanfänge.
    Es ist Mai und das bedeutet, dass schon vier Monate vom Jahr vorbei sind. Ein Drittel vom Jahr ist um. Was habe ich in der ganzen Zeit getan? „Hauptsächlich hast du wegen deinem Buch herumgehektikt“, sagt mir mein Mann, und er hat recht. So eine Buchveröffentlichung hat ihren Preis, und vermutlich vor allem für uns Autorinnen stellt sich die Frage: Wie genieße ich meine Buchveröffentlichung, ohne einen zu hohen Preis für mich, meine Familie und mein Umfeld zu zahlen? Bis bald, Rosa

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen