Vorgestern habe ich mich im gut geheizten Wohnzimmer erst in meine dickste Strickjacke, dann in eine Decke gehüllt, gestern kratzte es in meinem Hals, heute liege ich mit den üblichen Symptomen einer Grippe im Bett.
Hurra, ich bin krank. Die Entscheidung ist gefallen. Ich sehe es nicht nur ein, ich kann es auch begrüßen. Das ist neu für mich in 2014.
Als Selbständige und Mutter kommt Krankheit eigentlich nicht in Frage. Menschen wie mir gelingt es selten, einen Krankheitsgewinn zu erzielen. Auszeit geht einfach nicht, bis es nicht mehr geht. Das ist akzeptierte Praxis unter den meisten Müttern, auch Vätern, die ich in meinem Umkreis kenne.
Auch ich brachte bisher meine Kinder morgens mit triefender Nase und keuchend in die Kita, warf ein paar Paracetamol ein, um weiter zu tippen und den Abgabetermin eines Artikels zu schaffen. Es gibt viele Gründe dafür. Zum Beispiel die Umstände – Mann auf Dienstreise, Kinderfrau weggezogen, Omas und Opas nicht vorhanden und der Hund muss raus, egal, wie weh der Kopf tut. Oder Grandiosität: „Ich schaffe das, no matter what.“ Außerdem Vergleiche mit anderen: „Wenn die das schaffen, dann … „
Der Preis: Verlängerte Qualen, mühsam geschaffte Fristen und zerfledderte Nerven.
Was ist jetzt anders? Wenig. Nur meine Überzeugung. Ich habe ein Recht auf Regeneration.
Das ist für viele von Euch ein alter Hut, Ihr könnt das schon perfekt, schont Euch, habt vielleicht keine Kinder, oder große, oder Tanten und Onkels, die einspringen. Das ist großartig.
Vorbilder finde ich überall: M., die sich beizeiten krank meldet und lieber zuhause Kräutertee kocht, ihre Freundin S., die von M. umsorgt wird, wenn sie mit Grippe im Bett liegt, meine siebzigjährige Tante G., die stolz bekennt: „Ich habe eine zarte Konstitution“. Vor allem aber A., die mindestens einmal im Jahr ohne ihre Familie ins Kloster fährt, oder in die Berge, oder zum Singen, um zu regenerieren.
Was all diese Menschen gemeinsam haben, ist ihre Klarheit: „Es ist so, wie es ist. Und ich will mich darum kümmern, dass es mir schnell besser geht.“
Als Kind war ich ein großer Winnetou-Fan. Am meisten beeindruckte mich, wie unbeirrbar und entschieden er urteilte. Er machte nicht viele Worte, sondern zog einen Schluss: „Hugh, ich habe gesprochen!“ Alles weitere musste sich dann finden.
Und es findet sich. Irgendwie. Weil Worte wirken. Weil, das, was wir zu uns sagen, Geltung hat. Im Positiven wie im Negativen.
Heute sage ich meiner Familie, meinen Auftraggebern, Euch, aber vor allem mir selbst:
„Ich verdiene eine Auszeit, die Arbeit darf warten. So kümmere ich mich darum, dass ich schnell wieder fit bin.
Und allen Angeschlagenen um mich herum, wünsche ich eine entschiedene und gute Besserung!
Hugh, ich habe gesprochen“.
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