„Alles hat seine Zeit“

Diese Weisheit (Prediger Salomon 3, 14) fiel mir eben ein, als ich unverrichteter Dinge von meinem Frisörtermin nach Hause kam. Ich hatte meinen Termin falsch in den Kalender eingetragen und war zwei Stunden zu spät im Salon erschienen. Meine Frisörzeit war jedenfalls längst abgelaufen.

Auch die Weihnachtsbaumzeit ist um. In unserer Straße wäre heute der Tag gewesen, an dem die Müllabfuhr die stiekeligen (ostfriesisch für stachelig) Restbäume kostenlos einsammelt. Leider hat mein Mann, der sich für den Baumabbau zuständig erklärt hat, diese Zeit verpasst – unser Restgrün steht weiterhin trocknend und nadelnd im Wohnzimmer (siehe Blogbeitrag vom 24.12.).

Offensichtlich ticken die Uhren bei uns also etwas anders. 

Offensichtlich halten wir nicht immer mit dem Rest der Welt Schritt. 

Das ist bei Frisörterminen und überschüssigen Weihnachtsbäumen nun noch zu verkraften. Schwieriger wird es, wenn Frau wichtige Fristen versäumt – etwa die Anmeldung der eigenen Tochter für die weiterführende Schule. Was mir hoffentlich nicht passiert. Oder wenn ich ein- ums andere mal den Flieger verpasse, wie bisher nur in sehr beliebten Albträumen. 

Ich sollte öfter auf meine Frisörin hören. Sie erklärte mir, sie habe sich einfach einen schönen Vormittag gemacht, als ich nicht gekommen sei. Außerdem sei meine Frisur doch noch tadellos. Dann begradigte sie gratis meinen Pony und gab mir einen neuen Termin. Und ich freute mich über das gesparte Geld.

War da vielleicht eine innere Weisheit am Werke – getarnt als Vergesslichkeit? Auf jeden Fall habe ich dank meines Versäumnisses nicht nur mehr Geld in der Tasche, sondern auch noch Zeit für diesen Blogbeitrag.

Ich habe mir dieses Jahr mehr Seelenruhe vorgenommen. Dank der kleinen Episode heute vormittag werde ich nun darauf achten, meine Pläne immer wieder an meine wirklichen Bedürfnisse anzupassen. Auch wenn dazu dann vielleicht etwas Organisation oder mal eine Absage nötig ist.

Dazu brauche ich in Zukunft einen noch besseren Draht nach innen. Das werde ich morgen den Teilnehmern von Wünsche in Worte fassen erzählen. In dem Workshop wollen wir unseren Zielen für 2014 auf die Spur kommen und Schritte der Umsetzung planen. Ich bin überzeugt: passende Ziele erreichen wir nur, wenn wir auf unsere innere Stimme, auf Kopf und Bauch, hören. Die innere Stimme wird uns sagen, ob die Wünsche zu unseren Bedürfnissen passen und auch, ob die Zeit für eine Verwirklichung reif ist. Dann haben wir auch den Elan, die Ausdauer, die Motivation, unsere Ziele zu erreichen. 

Kleine Versäumnisse können uns daran erinnern, immer wieder mal zu überprüfen, ob wir wirklich mit uns selbst Schritt halten oder ob wir Ansprüchen und Verpflichtungen hinter her hasten, die gar nicht zu uns passen. 

Für 2014 wünsche ich uns allen die Weisheit und Kraft, angemessene Pläne zu machen und den Mut, sie bei Bedarf zu verändern.

„Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dahin, wo keiner ist, und hinterlasse eine Spur“ (Jean Paul)

 

Das ist die Frage, die uns in diesem Sommercamp besonders beschäftigen wird! Um sie zu beantworten, wollen wir nach Herzenslust fabulieren, fantasieren und Geschichten zu schreiben, die uns unserer Version von Freiheit näher bringen.

Im Sommercamp teile ich deshalb Schreibeinladungen und Imaginationen für drei entspannte Urlaubswochen. Nutze sie, wo immer du möchtest, zu Hause, am Strand, in den Bergen oder anderswo und erlebe jeden Tag ein bisschen deutlicher, wie sich Freiheit anfühlen kann!

Auf in einen wonnevollen Schreibsommer!

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