Produktive Grenzen

Gerade las ich einen Blog-Beitrag meiner lieben Coaching-Kollegin Daniela Reiter und war selig: Danke, Daniela! Danke für Deine Zeilen, in denen Du mir bestätigst, dass ich nicht die einzige bin, die von den vielen modernen Kommunikationskanälen gelegentlich überfordert ist.

Email, Whatsapp, SMS, Telefon, Zoom.us-Meetings, Skype-Verabredungen. Allein das Tippen der Aufzählung dauert schon 30 Sekunden, wie viel länger dauert es dann, alle Kanäle im Blick zu behalten und zu bedienen?

Alle Sender erwarten Antworten – zeitnah, ausführlich, persönlich, durchdacht. Zurecht.

Und dass braucht meine Zeit. Ich durchdenke und durchfühle meine Antworten. Ich erprobe sie im Geiste – was passiert, wenn ich dies zusage, wenn ich das absage, wenn ich diesen Wunsch äußere? Welche Alternativen gibt es? Ich führe innere Dialoge mit den Sendern und mit meinen eigenen Ich-Anteilen, bevor ich zurück schreibe. Je nach Thema der Mail oder SMS dauert das durchaus länger als die im Email-Knigge vorgeschlagenen 48 Stunden.

Selbstverständlich beantworte ich dringende Emails trotzdem vorgeschrieben zeitnah und gehe dafür manchmal über meine Grenzen. Ich lese auch meine SMS mindestens einmal täglich – ebenso wie die Whatsapps, die vor allem zur Orga der Kindertermine dienen.

Eine Gruppe heißt etwa „Kindertransport“ – ein Titel, der nicht von mir ist und der mir wegen der Assoziation, die er weckt, nicht behagt. Er ist aber treffend: Hier korrespondieren – täglich manchmal mehrmals – die zehn bis zwölf Fußball-Mütter und Väter, die zwei- bis viermal die Woche ihre Neunjährigen zu verschiedenen Sportplätzen kutschieren – je nach Punktspiel-Aufkommen. Den Verkehr auf diesem Kommunikationskanal könnt Ihr Euch vielleicht ausmalen.

Und dies ist nur EIN Kanal der privaten Orga-Kanäle. Dazu kommen die professionellen, denen ich mich mindestens ebenso verpflichtet fühle:

Zu meiner Arbeitsweise als Coach und Schreib-Gastgeberin gehört es, dass ich den Menschen, die per Mail, SMS oder persönlich zu mir kommen, mit allen Sinnen zur Verfügung stehe. Dass ich Ihnen nach besten Kräften zuhöre und sie dabei begleite, Ihre Herausforderungen zu meistern. Ich mache keine halben Sachen. Ich bin anwesend. Darum wird meine Arbeit geschätzt, wie ich immer wieder in Rückmeldungen zu Coachings, Workshops und anderen Begegnungen höre.

Mit Perfektionismus hat das nichts zu tun, sondern mit Prinzipien, Werten und meinem Naturell. Ich möchte menschlich und erreichbar sein. Ich möchte Grenzen erkennen – meine und die der anderen. Und dazu ist Aufmerksamkeit (neudeutsch: Achtsamkeit) Einfühlung und vor allem ZEIT nötig.

Auch zum Verarbeiten des Gehörten, Bearbeiteten, Geschriebenen. Ich brauche nach einem mehrtägigen Workshop mindestes zwei Tage, um wieder im Alltag zu landen. Nach einem intensiven Coaching von mehreren Stunden brauche ich einen Tag. Damit ich wieder frei und offen für das nächste Anliegen bin.

Wobei wir wieder am Anfang des Beitrags wären. Mit einer Ergänzung: Überwältigend sind nicht die vielen Kommunikationskanäle, sondern die Fülle der Wünsche nach echter Begegnung, die sich damit verbinden. Ich möchte diese Wünsche so oft wie möglich zu Eurer und meiner Zufriedenheit erfüllen.

Darum eine Bitte: Allen, die mich anschreiben, mich anrufen, mit denen ich simse und whatsappe, möchte ich sagen, dass ich mich über unseren Kontakt freue und ihn schätze. Und dass ich Ihre oder Eure Anliegen von Herzen respektiere.

Sollte ich einmal – nach Eurem Empfinden – mit der Antwort in Verzug geraten oder sie gar versäumen, bitte ich aufrichtig um Verzeihung und Verständnis: In dem Bemühen um Redlichkeit und Aufmerksamkeit für alle KundInnen, KlientInnen, SchreibfreundInnen, Bekannten, Familie, FreundInnen komme ich gelegentlich an meine Grenzen. Und das bedeutet NIE, dass ich Euch/Sie nicht wertschätze, sondern das Gegenteil ist der Fall.

Von Herzen

Birgit 

Das ist die Frage, die uns in diesem Sommercamp besonders beschäftigen wird! Um sie zu beantworten, wollen wir nach Herzenslust fabulieren, fantasieren und Geschichten zu schreiben, die uns unserer Version von Freiheit näher bringen.

Im Sommercamp teile ich deshalb Schreibeinladungen und Imaginationen für drei entspannte Urlaubswochen. Nutze sie, wo immer du möchtest, zu Hause, am Strand, in den Bergen oder anderswo und erlebe jeden Tag ein bisschen deutlicher, wie sich Freiheit anfühlen kann!

Auf in einen wonnevollen Schreibsommer!

1 Kommentar zu „Produktive Grenzen“

  1. Meine Liebe,
    Du sprichst mir aus der Seele.
    In Empathie zugewandt den kleinen sowie großen Mitteilungen, einmal im Herzen bewegt, inneres Abtasten nach eigener Zeit und Ressource für die Antwort .alles im Bruchtteil von Sekunden.
    Manche Antworten brauchen Geduld andere bleiben im Fluss des Jetzt
    Dynamische Wellen des ich und Du….
    Danke für deine sanfte Gegenwart
    Im achtsamen
    Lauschen auf sich,dich,mich
    auf
    Uns
    Deine Iris

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