FINDE DEINEN NORDSTERN!

Neulich Nacht, noch vor Silvester, entdeckte ich dieses helle Licht am Himmel, von dem ich zunächst immer denke, es sei ein Flugzeug, das gerade am Bremer Flughafen gestartet ist. Doch das Licht blieb konstant an einer Stelle und ich schlussfolgerte, dass es sich um den Nordstern handeln musste.

Ein Wunder, dass ich ihn zu sehen bekam, denn in Norddeutschland ist der Himmel seit Wochen bedeckt, es regnet und Menschen an Hunte und Weser sitzen auf gepackten Koffern, für den Fall, dass die Deiche nachgeben und ihr Häuser überfluten. Doch in dieser Nacht war der Himmel für eine Weile klar und ich entdeckte die Venus, wie der Nordstern ja auch heißt, und fühlte mich ruhiger.

Aufgewühlt war ich zum Spaziergang mit Frieda, meinem Doodle, aufgebrochen, denn das Neujahrscamp hatte die Sedimente in meinem Seelenseel in Wallung gebracht. Das ist auch gut so, denn im Neujahrscamp betrachten wir das alte Jahr von allen Seiten, bewahren, was sich aufzuheben lohnt, lassen Ballast los und bewegen Fragen, das neue Jahr betreffend. Während wir das tun, werden oft Themen sichtbar, die wir vor lauter Routinen und Alltag aus den Augen verloren haben – manchmal auch mehr oder weniger mit Absicht.

Und wenn wir tiefer eintauchen, wirbeln wir Gefühle und Gedanken vom Grund unserer Seele. Unser Gewässer ist für eine Weile getrübt, bis sich die aufgewirbelten Teilchen neu formiert haben und Teil des Seegrunds werden.

So funktionieren alle Übergänge im Leben. Es gibt eine Weile Durcheinander statt Durchblick.

Der Blick in den Himmel brachte mich auf eine Idee:


Kann die Venus mir helfen den Weg aufzuhellen, solange ich noch im Trüben fische?

Das geht, sagt Rick Hanson in einem Newsletter, wir müssen dazu unseren Nordstern finden. Seine Idee vom Nordstern passt so wundervoll zu unserer Methode der Leitsterne:
Die Venus oder der Nordstern ist dabei der oberste Leitstern, das verbindende Element, das Thema, das alle anderen Leitsterne zusammenbringt

Meinen persönlichern Nordstern finden – Wie das geht?

Dafür habe ich diese Anleitung für dich:
Suche dir einen ruhigen angenehmen Ort zum Schreiben und reserviere dir etwa eine halbe Stunde.

Lenke deine Sinne auf dich und deinen Körper. Hör auf deinen Atem fühle, wo er etwas in dir bewegt.

Dann frag dich selbst, wortlos oder laut: „Was ist mein Nordstern?“

Vielleicht kannst du die Frage nach dem Nordstern auch auf andere Weise stellen, z. B. so:

  •  „Was ist das Wichtigste?“ 
  • „Wonach sollte ich den Kurs meines Lebens ausrichten?“ 
  • „Was ist mein Herzensthema im Leben?“ 
  • „Was nährt mich und damit auch andere?“
Die Antwort mag leise sein; man muss vielleicht genau hinhören, um sie zu hören. 

Vielleicht kommt sie mit der Stimme eines inneren Kindes, eines Lehrers, einer klugen Freundin, einer inneren Weisheit oder mit einer einfachen, überzeugenden Klarheit. Antworten können in Form eines wortlosen Wissens, eines Bildes, einer Körperempfindung oder einer Erinnerung kommen.

Vielleicht hast du (wie ich) mehrere Nordsterne, obwohl sie normalerweise in dieselbe Richtung ausgerichtet sind, so dass es keinen Konflikt zwischen ihnen gibt. Und manchmal hat ein Mensch einen einzigen Nordstern, ein Ziel, ein Prinzip, das alle Fäden in seinem Leben zusammenhält.

Es ist in Ordnung, wenn sich Nordstern(e) im Laufe der Zeit wandeln.

Jedes Jahr formuliere ich meinen obersten Leitstern etwas anders, auch wenn seine Qualität in eine ähnliche Richtung weist.

Dieses Jahr spüre ich erstmals eine neue Qualität: Die Sehnsucht mich zu verschenken, anderen etwas zu geben, ohne mich zu verlieren und leer zu werden. Das fühlt sich sehr schön an. 

Was ist es bei dir?

Und was auch immer es im Moment ist, lass dich davon leiten. Schau, was es heißt, deinem Nordstern zu folgen. Das bedeutet, den Nordstern vor allem für die nächsten Wochen im Hinterkopf zu behalten – vielleicht mit einem gelben Klebezettel am Kühlschrank oder indem du ihn ganz oben auf der To-Do-Liste des Tages notierst.  

Und die Ernte? Am besten fortlaufend:

Achte auf die Belohnungen – und notiere sie in deinem Journal. Schreibe jene Wirkungen auf, die dir und anderen zuteil werden, wenn du dem Nordstern folgst oder stell dir diese zunächst einmal auf Papier vor: 

  • Aus welchen Schwierigkeiten wird er mich  heraushalten?
  • Welche Freuden und Vorteile wird er mir und anderen bringen?

Lass diese guten Gefühle und Erkenntnisse immer wieder in dich eindringen und verbinde sie in deiner Seele mit deinem Stern. Und schau, wie er leuchtet und strahlt! 

Wer mag, kann am 1.2.2024 von 18 bis 20 Uhr in das erste Impulstreffen des Jahres kommen und sich über die Erfahrungen austauschen.

Das ist die Frage, die uns in diesem Sommercamp besonders beschäftigen wird! Um sie zu beantworten, wollen wir nach Herzenslust fabulieren, fantasieren und Geschichten zu schreiben, die uns unserer Version von Freiheit näher bringen.

Im Sommercamp teile ich deshalb Schreibeinladungen und Imaginationen für drei entspannte Urlaubswochen. Nutze sie, wo immer du möchtest, zu Hause, am Strand, in den Bergen oder anderswo und erlebe jeden Tag ein bisschen deutlicher, wie sich Freiheit anfühlen kann!

Auf in einen wonnevollen Schreibsommer!

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