Neue Autobiografie – heißt für mich …

– die eigene Geschichte mit den Mitteln des Romans spannend zu erzählen, 

– und dabei prägende Themen des eigenen Lebens zu entdecken.

– im Schreiben die eigene Lebensleistung zu würdigen,

– den persönlichen Wachstumsprozess zu beschreiben,

– LeserInnen die Möglichkeit zu geben, sich zu identifizieren und möglicherweise etwas für sich mitzunehmen,

– schwierige Kapitel der eigenen Geschichte Vergangenheit werden zu lassen und gut verpackt zu lagern. 

Das alles ist am besten möglich in einer Gruppe von Gleichgesinnten, die einen auch durch Phasen von Schreibblockaden und Selbstzweifeln trägt.
Für mein persönliches Schreibprojekt finde ich diese Gruppe immer wieder im Wiener Writers‘ Studio. Dort arbeiten die erfahrenen Autorinnen und Schreiblehrerinnen Ana Znidar, Johanna Vedral, Gabriele Höckner und ich mit Anleitung von Judith Wolfsberger in der Memoir in Progress Gruppe (MIP) an ihren jeweiligen Neuen Autobiografien. Und wir sind weit gekommen.

Zur Zeit geht es für die meisten von uns ans Überarbeiten: Johanna Vedral berichtet heute in ihrem Blog davon, wie wichtig die Erzählperspektive und eine leitende, reflektierende Stimme im Memoir sein kann. Gerade wenn schmerzhafte Kindheitsereignisse erzählt werden, hilft die Stimme der Erzählerin aus der Gegenwart, die Erlebnisse einzuordnen und verdaulich zu machen.

Für mich gehört zum Überarbeiten auch die Frage, ob ich die Versprechen an meine LeserInnen am Ende des Buches eingelöst habe. Ganz am Anfang, mit den ersten Szenen, dem ersten Kapitel wecken wir Erwartungen, wie die Geschichte im Buch sich entwickeln wird, wohin die Protagonistin steuern könnte, welche Konflikte bewältigt werden sollen. 

Natürlich darf es im Laufe des Buches Überraschungen und Wendungen geben. Aber aus einer Komödie darf keine Tragödie werden, und die angekündigten Konflikte und Entwicklungen dürfen nicht vergessen, sondern müssen angegangen werden. So gut oder so schlecht wie es im Leben eben möglich ist. Hat meine Protagonistin diese Entwicklung am Ende wirklich vollzogen? Ist ihr Prozess auch nachvollziehbar und in einer passenden Reihenfolge geschildert? Konnten meine LeserInnen mir folgen? Wo steht die Protagonistin heute? 

Ich bin schon sehr gespannt auf die weitere Zusammenarbeit mit meinen Mitschreiberinnen und kann es kaum erwarten, die spannenden Memoirs zu lesen, die im Laufe der Monate entstanden sind.

Wer Lust hat dieses neue Genre – es ist in den USA mittlerweile erfolgreicher als der Roman – einmal für sich selbst zu erproben, den lade ich herzlich zu den Kursen auf Wangerooge und im Bremer Schreibstudio ein. Dort können Schreibprojekte geplant und begonnen werden und da formieren sich Gruppen, die sich gegenseitig unterstützen und begleiten können. Und wenn es einmal stockt, gibt es immer noch das persönliche Schreibcoaching.

Wem die Nordsee nicht behagt, dem kann ich wärmsten eine Reise nach Wien empfehlen … 

 

 

 

Das ist die Frage, die uns in diesem Sommercamp besonders beschäftigen wird! Um sie zu beantworten, wollen wir nach Herzenslust fabulieren, fantasieren und Geschichten zu schreiben, die uns unserer Version von Freiheit näher bringen.

Im Sommercamp teile ich deshalb Schreibeinladungen und Imaginationen für drei entspannte Urlaubswochen. Nutze sie, wo immer du möchtest, zu Hause, am Strand, in den Bergen oder anderswo und erlebe jeden Tag ein bisschen deutlicher, wie sich Freiheit anfühlen kann!

Auf in einen wonnevollen Schreibsommer!

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