Gute Vorsätze, Hunde und heilsame Drogen

In diesem Moment müsste ich die Literatur für eine überfällige Broschüre auflisten, damit ich sodann meiner Tochter Frühstück machen und danach meinen Sohn wie ausgemacht bei seinem Freund abholen kann.

Und was tue ich statt dessen? Ich schreibe Euch diesen Blog-Beitrag. Nicht, weil ich mich vor irgendeiner meiner Pflichten drücken wollte – ich freue mich auf die fertige Broschüre, Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tag und meinen Sohn will ich natürlich auch nach Hause holen.

Ich schreibe, weil ich muss.  Es ist meine Droge. „Wenn Sie nicht täglich schreiben, sammelt sich das Gift der Wirklichkeit in Ihnen, und Sie beginnen zu sterben oder durchzudrehen. Oder beides“, sagt Ray Bradbury, Bestseller Autor. Recht hat her.

Zum Glück ist Schreiben eine heilsame Droge.

Dazu kommt, dass ich vor Jahresende noch das idyllische Hundebild zurecht rücken will, das ich im vergangenen Beitrag gezeichnet habe. Bevor Ihr Euch alle (zum Beispiel K. aus H.) sofort einen Hund anschafft.

Bilder sagen mehr als Worte, daher jetzt eine Bildergeschichte:

Frieda  – die süßeste Versuchung seit es Schokolade gibt. Vor einem Jahr schenkten wir unserer Tochter das Versprechen, Frieda ins Haus zu holen. Im März kam sie zu uns.

Und hat viel gelernt: Zum Beispiel in kürzester Zeit bei Fuß zu gehen, nicht in die Wohnung zu pinkeln, Pfötchen zugeben, eine Rolle zu machen, das andere Pfötchen zu geben, High Five zu machen – ebenso wie Platz. Sie kann entspannt Straßenbahn fahren, vier Stunden neben mir ruhig und brav im Café liegen, während ich schreibe (dafür liebe ich Frieda besonders).

Sie macht Ihrer Beschreibung als „silent partner“, meist alle Ehre. So wurde sie in einem Wesenstest eingestuft: Ruhig, souverän, verlässlich. Der richtige Hund für mich, denn sie sollte auch in Coachings dabei sein und meine Klienten beruhigen, nicht beißen.

Gestern habe ich mir für einen Moment vorgestellt, wie es wäre, wenn Frieda in zehn, zwölf Jahren vielleicht nicht mehr da ist, dann wird mein Sohn gerade ausziehen, meine Tochter in Australien surfen und ich bleibe allein in einem  großen leeren Haus zurück. Allerdings mit dem besten Ehemann der Welt an meiner Seite.

Ich musste trotzdem zehn Minuten heulen.

Leider nicht nur deshalb, siehe Bild 2: 

 

 

 

 

 

 

Erraten, was das mal war?

Frieda war wieder mal zwei Stunden lang ein perfekter stiller Partner im Arbeitszimmer gewesen. Ein bisschen zu still vielleicht. Als ich wieder vom Bildschirm aufschaute, hatte sie meinen  Lieblingslederhandschuh, mit teuer Geld letztes Jahr zu Weihnachten selbst gekauft, aus der leicht geöffneten Handtasche gefischt und aufgegessen. Wirklich: das Mittelteil vom Handschuh ist im Hundemagen verschollen und nie wieder aufgetaucht.

Genauso wie die Tapetenstücke im Flur. Und ein Teil der unteren Treppenstufe sowie ein Stück vom Tischtennisschläger, zehn Zentimeter Hundeleine, eine ganzes Graubrot (vom Küchentisch geklaut) und ein halber Beißring, der eigens für Hunde und damit eigentlich unzerstörbar ist. Und – seht selbst:

 

 

 

 

Mein liebster Kerzenständer – ein hölzernes Schweinchen. Zwar sind hier noch Holzspäne und ein Rumpfstück zu sehen, doch die lange rote Kerze hatte Frieda bereits verdaut.

Da musste auch ich erstmal schlucken.
Mein Mann schlussfolgerte trocken: „Ab jetzt heißt sie Schredder.“
Und verkleidete Friedas Ruheplatz im Flur mit Paneelen, um die Löcher in Tapete und Putz zu kaschieren.

Der unersättliche Labrador in unserem Labradoodle ist leider ebenso präsent wie der schlaue Pudel – eine gefährliche Mischung, wie Ihr seht.

Ich habe mir nun vorgenommen, im nächsten Jahr einen weiteren Hundekurs zu besuchen: Damit Frieda, äh, Schredder, mehr gefordert wird und weniger auf dumme Ideen kommt.

Womit wir beim Thema Vorsätze wären: 
Vorsätze – wie Pflichten (siehe erster Absatz) – sind gut und schön. Innere Bedürfnisse, Herzensangelegenheiten und einfach Dinge, die Lebenslust entfachen, sind wichtiger. 

Im Hundekurs komme ich mit meinem Spieltrieb sicher ebenso auf meine Kosten wie Frieda – drückt uns einfach die Daumen, dass es wirkt!

Für das Neue Jahr wünsche ich Euch von Herzen, dass Ihr Pflicht und Kür so oft wie möglich verbinden könnt – damit die Umsetzung Eurer Ziele ein Kinderspiel wird.

PS: Ich freue mich bereits wie ein Kind auf den Workshop „Wünsche in Worte fassen“, der am 5.1.18 auf Wangerooge startet!
Liebe TeilnehmerInnen – die Insel erwartet uns, der Strand wird bereitet, das Meer schäumt schon – es wird wundervoll!

 

Das ist die Frage, die uns in diesem Sommercamp besonders beschäftigen wird! Um sie zu beantworten, wollen wir nach Herzenslust fabulieren, fantasieren und Geschichten zu schreiben, die uns unserer Version von Freiheit näher bringen.

Im Sommercamp teile ich deshalb Schreibeinladungen und Imaginationen für drei entspannte Urlaubswochen. Nutze sie, wo immer du möchtest, zu Hause, am Strand, in den Bergen oder anderswo und erlebe jeden Tag ein bisschen deutlicher, wie sich Freiheit anfühlen kann!

Auf in einen wonnevollen Schreibsommer!

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