Ohne Nebenwirkungen: Mood-Management

„Die Mood-Management-Theorie besagt, dass Menschen Medien nutzen, um ihre Stimmung („mood“) zu regulieren („manage“).
Wikipedia-Eintrag, abgerufen am 29.1.2015

Mir gefällt das Wort: Mood-Management. Es hat etwas Warmes, Weiches, Wärmendes. Probiert mal: Mmmmmmmmmmmmood- mmmmmmmmanagemmmmment.

Tut gut, oder?

Ich brauche diese Lautmalerei heute morgen, weil mich – ich gebe es zu – ein Ausläufer der Winter-Depression erreicht hat. Bis gestern habe ich nur davon gehört: Meine arme Tante leidet jedes Jahr darunter. Und mein Masseur erzählte mir, bei ihm sei die  Januar-Melancholie dies Jahr zum ersten Mal aufgetreten: „Oder ist es doch die Midlife-Crisis? Schließlich werde ich 50!“

Als Vielschreiberin mit poesietherapeutischer Ausbildung empfehle ich ihm, mir und Euch dagegen ein paar Medikamente ohne Nebenwirkungen. Tatsächlich habe ich da an ein ganz bestimmtes Medium gedacht: Das Schreiben.

Die Preisfrage: Was schreibe ich, wenn ich nicht gut drauf bin? Hilft es mir, ein paar Seiten ins Tagebuch zu jammern? Ja, das kann manchmal sehr helfen. Es kann aber auch vorkommen, dass wir uns in die trüben Gedanken immer tiefer hinein schreiben, bis wir stecken bleiben.

Wenn ich vier Tage hinter einander in meinen Morgenseiten keinen guten Gedanken finden kann, lasse ich diese Form der Verarbeitung beiseite. Dann brauche ich vielleicht ein bisschen mehr Struktur und Halt.

Beides finden ich in Texten, die eine Form vorgeben. Die Poesie liefert eine Menge toller Korsetts: Elfchen, Haikus, Zevenaars, Rondelle … Die Liste ist lang.

Und guckt Euch mal die Texte von Volksliedern genau an! Wie viel Leid darin verpackt ist und wir singen doch fröhlich drauf los. Nicht ohne ein bisschen von den Gefühlen zu verarbeiten, die in den Zeilen stecken.

Ich habe heute entschieden, mich mal an einem Limerick zu versuchen, an einem Spaßgedicht, das seinen Namen möglicherweise von der gleichnamigen Stadt in Irland hat, oder aber aus einem irischen Soldatenlied,  oder aber auf irische Kinderreime zurück geht.
Auf jeden Fall hat auch Shakespeare seine Freude daran gehabt:

There was an old man with a beard,
Who said, “It is just as I feared.
Two owls and a hen,
Four larks and a wren,
Have all built their nests in my beard!

Hier ist eines der möglichen Reimschemen, die wir benutzen können, um unsere eigenen Verse zu schmieden:

(da)dadida dadida dadida(da) (a)
(da)dadida dadida dadida(da) (a)
(da)dadida dadida(da) (b)
(da)dadida dadida(da) (b)
(da)dadida dadida dadida(da) (a)

Dabei gilt: Veränderungen und Anpassungen sind erlaubt!

Heute morgen war ich nicht zu Höchstleistungen fähig, bin aber nach meiner kleinen Dichtung in der Tat besser gelaunt. Und darauf kommt es an.

Eine Frau geht schwimmen im Südbad
wo sie einen pinken Badeanzug an hat
der gefällt nicht nur ihr gut
auch dem Mann der am Beckenrand winken tut
mal sehen, ob er gleich Zeit für ’nen Kaffee hat!

Ich wünsche Euch viel Spaß bei Eurem persönlichen Mood-Management!

 

Das ist die Frage, die uns in diesem Sommercamp besonders beschäftigen wird! Um sie zu beantworten, wollen wir nach Herzenslust fabulieren, fantasieren und Geschichten zu schreiben, die uns unserer Version von Freiheit näher bringen.

Im Sommercamp teile ich deshalb Schreibeinladungen und Imaginationen für drei entspannte Urlaubswochen. Nutze sie, wo immer du möchtest, zu Hause, am Strand, in den Bergen oder anderswo und erlebe jeden Tag ein bisschen deutlicher, wie sich Freiheit anfühlen kann!

Auf in einen wonnevollen Schreibsommer!

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