Wer sagt, dass Max ins Bett muss?

Mütter, Eltern kennen das: Kaum hat die Frauenärztin im Ultraschall die winzige Amöbe entdeckt (während die Eltern sich fragen, was sie denn da zu sehen glaubt) – schon beginnen die Regeln: „Jetzt brauchen Sie aber viel Folsäure!“

Manche Regeln sind nachvollziehbar und leicht zu befolgen wie: „Keine Zigaretten mehr!“ Andere sind etwas schwerer einzuhalten: „Schluss mit dem Glas Rotwein am Abend!“ Und andere tun weh oder werden ignoriert: „Kein Kaffee mehr, der geht direkt ins Kind!“

Die Vorschriften von Experten und solchen, die sich dafür halten, erstrecken sich nach der Geburt vor allem auf die Eltern: Wickeltisch nur mit Reling. Gitterstäbe am Bett acht Zentimeter auseinander. Schlafen im Schlafsack. Keinen Schnuller. Auf jeden Fall Schnuller. Ins Elternbett, auf keinen Fall ins Elternbett. Oder im Extremfall: Schreien lassen, das stärkt die Lungen. Unsere Reaktion: Schluss damit, jetzt reicht’s aber.

Frau und Mann lernt weghören und eigene Regeln machen. Ist nicht immer leicht. Aus Unsicherheit beharren befreundete Eltern oft auf ihren eigenen oder übernommenen Vorschriften: Routinen sind alles, Kinder brauchen klare Regeln. Fernsehen geht gar nicht.

Wer dagegen verstößt, muss sich gegen innere und äußere Kritiker rechtfertigen. Die Zeit macht immun: Wir haben gerade mit unseren liebsten Kritikern aus der Framilie (Freunde + Familie=Framilie) Carlottas zehnten Geburtstag gefeiert. Alle haben sich an die seltsamen Lösungen der anderen Eltern gewöhnt und lächeln liebevoll übereinander.

So, wie über diese Lösung, von der ich gestern wieder profitiert habe: Statt einer vernünftigen, zuverlässigen Abendroutine zu folgen, mit fester Ins-Bett-Geh-Zeit, Ohren- und Füßewaschen, Zähneputzen und Geschichte aus dem pädagogisch wertvollen Jako-O-Buch-lesen, warten wir einfach ab.

Bis Max sagt: Ich leg mich schon mal hin. Das ist zwischen sieben und halb zehn der Fall. In Lichtgeschwindigkeit (gerade regiert im Kinderzimmer Starwars), putzen wir Zähne, knuddeln (die Leute von Starwars sehen es ja nicht), hören gemeinsam CD oder lesen vor (nein, nicht Starwars, sondern gestern etwa Gruselchen, der kleine Kobold).

Das ganze – inklusive Zähneputzen – (lieber Zahnarzt, sei still) – dauert kaum zehn Minuten, dann sagt Max: „Mama, sag Bescheid, wenn im Buch ein neues Bild kommt, ich mach mal die Augen zu“.  Drei Atemzüge später höre ich meinen kleinen Star-Wars-Fan ruhig schnorcheln.

Wir sind keine Vorzeige-Familie. Wir machen unsere eigenen Regeln. Und wir haben jetzt manchmal ganz schön wenig Stress am Abend (bitte nicht  verraten!).

 

 

 

 

Das ist die Frage, die uns in diesem Sommercamp besonders beschäftigen wird! Um sie zu beantworten, wollen wir nach Herzenslust fabulieren, fantasieren und Geschichten zu schreiben, die uns unserer Version von Freiheit näher bringen.

Im Sommercamp teile ich deshalb Schreibeinladungen und Imaginationen für drei entspannte Urlaubswochen. Nutze sie, wo immer du möchtest, zu Hause, am Strand, in den Bergen oder anderswo und erlebe jeden Tag ein bisschen deutlicher, wie sich Freiheit anfühlen kann!

Auf in einen wonnevollen Schreibsommer!

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